Das Zeichnen einer Gitarre mag auf den ersten Blick einschüchternd wirken, doch mit den richtigen Schritten und ein wenig Übung ist es auch für Anfänger ein spannendes und lohnendes Projekt. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit einfachen geometrischen Formen beginnst und Schritt für Schritt zu einer erkennbaren Gitarre gelangst. Es ist einfacher, als du denkst, und macht richtig Spaß!
Gitarre zeichnen leicht gemacht mit einfachen Formen zum beeindruckenden Ergebnis
- Beginne mit geometrischen Grundformen wie Kreisen und Rechtecken, um Korpus, Hals und Kopfplatte zu definieren.
- Zerlege den Zeichenprozess in einfache, aufeinander aufbauende Schritte, beginnend mit dem Korpus.
- Verwende leichte Bleistiftstriche, um Fehler leicht korrigieren zu können und Proportionen anzupassen.
- Füge erst am Ende Details wie Schallloch, Steg, Bünde, Stimmmechaniken und Saiten hinzu.
- Auch E-Gitarren lassen sich durch das Verständnis ihrer Grundformen vereinfacht darstellen.
Materialien, die dein Zeichenerlebnis erleichtern
Bevor wir loslegen, lass uns kurz über die benötigten Materialien sprechen. Du brauchst nicht viel: Ein paar Blätter Papier, ein Bleistift (ein HB-Bleistift ist eine gute Wahl für den Anfang) und ein Radiergummi. Das Wichtigste dabei ist, dass du wirklich nur leichte Bleistiftstriche verwendest. Das mag anfangs seltsam erscheinen, aber es ist entscheidend. Warum? Weil du so Fehler ganz einfach korrigieren kannst, ohne dass hässliche Schlieren zurückbleiben. Es erlaubt dir auch, Proportionen anzupassen, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Denk daran, die Details kommen erst später!
So ist eine Gitarre aufgebaut: Die Anatomie für Zeichner
Um eine Gitarre zu zeichnen, ist es hilfreich, ihre grundlegenden Teile zu kennen und zu wissen, wie man sie auf einfache Formen reduziert. Hier sind die Hauptbestandteile, die wir für unsere Zeichnung benötigen:
- Korpus: Das ist der größte Teil der Gitarre, oft bauchig und mit einer Taille. Für die Zeichnung lässt er sich gut als eine große "8" oder zwei überlappende Kreise darstellen.
- Hals: Der lange, schmale Teil, der vom Korpus wegführt. Ein einfaches, langes Rechteck ist hierfür ideal.
- Kopfplatte (Kopf): Das Ende des Halses, an dem die Stimmmechaniken sitzen. Ein kleineres Rechteck oder eine leicht abgewinkelte Form passt hier gut.
- Schallloch: Bei Akustikgitarren ist dies die runde Öffnung im Korpus. Ein einfacher Kreis.
- Steg: Auf dem Korpus angebracht, hält er die Saiten. Ein kleines Rechteck genügt.
- Bünde: Die Metallstreifen auf dem Hals. Horizontale Linien sind hier die einfachste Darstellung.
- Saiten: Die sechs dünnen Linien, die für den Klang sorgen. Sechs parallele Linien sind die beste Wahl.
Wenn wir diese Formen im Kopf behalten, wird das Zeichnen zum Kinderspiel.

Deine Akustikgitarre Schritt für Schritt zeichnen

-
Schritt 1: Der Korpus Das Herzstück deiner Gitarre formen
Beginnen wir mit dem Korpus. Stell dir eine große "8" vor, die du leicht auf der Seite liegend zeichnest. Oder denke an zwei überlappende Kreise: einen etwas kleineren oben und einen größeren darunter. Verbinde nun die Außenseiten dieser Formen mit sanften, geschwungenen Linien, um den typischen Gitarrenkorpus zu formen. Arbeite hier wirklich mit leichten Strichen, damit du später noch gut korrigieren kannst.
-
Schritt 2: Das Schallloch Ein perfekter Kreis als Zentrum des Klangs
Nun nehmen wir uns das Schallloch vor. Platziere einen einfachen Kreis ziemlich mittig im oberen Bereich des Korpus. Achte darauf, dass er nicht zu nah am Rand ist. Dieser Kreis ist das Herzstück der Akustikgitarre und gibt ihr ihren charakteristischen Klang.
-
Schritt 3: Der Hals Eine saubere, gerade Linie für die Töne
Als Nächstes kommt der Hals. Zeichne ein langes, schmales Rechteck, das vom oberen Ende des Korpus ausgeht. Die Länge und Breite kannst du anpassen, aber achte darauf, dass es proportional zum Korpus passt. Auch hier gilt: Leichte Striche sind dein Freund!
-
Schritt 4: Die Kopfplatte Der charakteristische Abschluss deiner Gitarre
Am Ende des Halses fügen wir nun die Kopfplatte hinzu. Ein kleines Rechteck, das leicht abgewinkelt ist, oder auch eine etwas abgerundete Form funktioniert hier gut. Sie sollte nicht zu groß sein, aber deutlich erkennbar den Hals abschließen.
-
Schritt 5: Die entscheidenden Details Steg, Bünde und Stimmmechaniken hinzufügen
Jetzt wird es spannend, denn wir fügen die Details hinzu, die die Gitarre erst richtig lebendig machen. Zeichne ein kleines Rechteck auf den Korpus, direkt unterhalb des Schalllochs das ist der Steg. Auf dem Hals zeichnest du nun mehrere horizontale Linien, die die Bünde darstellen. Sie sollten gleichmäßig verteilt sein. Am Kopf der Gitarre malst du noch ein paar kleine Kreise oder Knöpfe für die Stimmmechaniken.
-
Schritt 6: Die Saiten Sechs feine Linien, die alles verbinden
Zum Schluss kommen die Saiten. Zeichne sechs dünne, parallele Linien, die vom Steg auf dem Korpus bis hinauf zur Kopfplatte verlaufen. Achte darauf, dass sie gerade und gleichmäßig sind. Das sind die Linien, die den Klang erzeugen!
Deine E-Gitarre zeichnen: Die coole Schwester der Akustikgitarre
Die E-Gitarre ist sozusagen die rockigere Cousine der Akustikgitarre, und ihre Formen sind oft vielfältiger und aufregender. Aber keine Sorge, das Prinzip bleibt dasselbe: Wir zerlegen sie in einfache Grundformen. Während die Akustikgitarre oft eine symmetrische, bauchige Form hat, können E-Gitarren alles Mögliche sein von klassischen Formen wie der Stratocaster oder Les Paul bis hin zu wilden, asymmetrischen Designs. Das Wichtigste ist, dass du die grundlegenden Elemente wie Hals, Kopf, Steg und Saiten erkennst. Der Prozess ist im Grunde derselbe, nur die äußere Hülle des Korpus ist anders.
Unterschiede in der Form: Vom klassischen Korpus zum ikonischen Rock-Design
Bei E-Gitarren sind die Korpusformen oft kantiger und asymmetrischer. Denk an die ikonischen Formen von Fender Stratocaster oder Gibson Les Paul. Du kannst diese Formen oft mit einfacheren geometrischen Grundformen beginnen. Eine Stratocaster hat zum Beispiel einen eher "ausgeschwungenen" Korpus, während eine Les Paul kompakter und runder wirkt. Experimentiere mit verschiedenen Grundformen, bis du die gewünschte Silhouette erreichst. Oft hilft es, sich ein Bild der E-Gitarre anzusehen, die du zeichnen möchtest, und die Hauptkonturen nachzuzeichnen.
Tonabnehmer und Regler: Die kleinen Details, die den Unterschied machen
Was eine E-Gitarre besonders macht, sind die Tonabnehmer (Pickups) und die Regler. Die Tonabnehmer sind meist rechteckige oder ovale Elemente, die auf dem Korpus sitzen und den Klang aufnehmen. Die Regler sind kleine Drehknöpfe, die oft in der Nähe des Stegs oder auf dem unteren Teil des Korpus angebracht sind. Füge diese Details hinzu, um deiner E-Gitarre Charakter zu verleihen. Sie sind oft einfacher zu zeichnen als man denkt und machen einen großen Unterschied im Gesamterscheinungsbild.
Häufige Fehler und wie du sie spielend leicht vermeidest
Problemfall Proportionen: Wie Korpus und Hals im richtigen Verhältnis stehen
Ein häufiger Fehler bei Anfängern sind die Proportionen. Der Hals wirkt zu kurz oder zu dick im Verhältnis zum Korpus, oder umgekehrt. Das ist genau der Grund, warum ich immer wieder betone, mit leichten Bleistiftstrichen zu arbeiten! Nimm dir Zeit, die Länge des Halses im Verhältnis zur Größe des Korpus abzuschätzen. Du kannst den Hals leicht verlängern oder verkürzen, bevor du ihn endgültig nachzeichnest. Vergleiche deine Zeichnung immer wieder mit Referenzbildern, wenn du dir unsicher bist.
Die Tücke der Symmetrie: Tipps für einen gleichmäßigen Gitarrenkorpus
Gerade bei der Akustikgitarre ist die Symmetrie des Korpus wichtig. Ein kleiner Kniff, um das zu erreichen: Zeichne zuerst eine leichte Mittellinie auf dem Korpus, die von oben nach unten verläuft. Diese Linie hilft dir, die linke und rechte Seite gleichmäßig zu gestalten. Du kannst dann die Konturen beider Seiten an dieser Mittellinie ausrichten. Wenn du die Grundform des Korpus als zwei überlappende Kreise zeichnest, hilft das ebenfalls, eine harmonische Form zu erzielen.
Lesen Sie auch: Gitarren-Wandhalterung: Die perfekte Wahl finden (sicher & stilvoll)
Vom Strich zur Kunst: So hauchst du deiner Zeichnung Leben ein
Einfache Schattierungen für mehr Tiefe und Realismus
Wenn deine Grundzeichnung steht, kannst du mit einfachen Schattierungen beginnen, um deiner Gitarre mehr Tiefe und Volumen zu verleihen. Überlege, woher das Licht kommt. Bereiche, die vom Licht abgewandt sind, werden dunkler. Nutze deinen Bleistift, um sanfte Grautöne aufzutragen. Besonders gut wirken Schatten unter dem Steg, am unteren Rand des Korpus oder am Halsansatz. Aber übertreibe es nicht es geht darum, die Form zu betonen, nicht darum, ein fotorealistisches Bild zu schaffen.
Farbe ins Spiel bringen: Welche Stifte sich am besten eignen
Wenn du deiner Gitarre Farbe verleihen möchtest, hast du viele Möglichkeiten. Buntstifte sind eine tolle Wahl für Anfänger, da sie gut zu kontrollieren sind und du viele verschiedene Farbtöne mischen kannst. Filzstifte ergeben kräftigere Farben, erfordern aber etwas mehr Übung, um gleichmäßige Flächen zu erzielen. Du könntest auch Aquarellfarben ausprobieren, wenn du dich sicherer fühlst. Wähle Farben, die zum Typ der Gitarre passen warme Holztöne für Akustikgitarren, kräftige Farben oder Metallic-Effekte für E-Gitarren. Viel Spaß beim Ausprobieren!
